18. März 2012
Auf Grundlage einer 2009 von Prof.Dr. Gunter Pilz erstellten Studie "Rechtsextremismus im Sport in Deutschland und im internationalen Vergleich" stellte das Bundesministerium des Innern in Zusammenarbeit mit anderen Ministerien und Sportverbänden am 18. Januar 2011 ihre Kampagne "Sport und Politik verein(t) gegen Rechtsextremismus!!!" der Öffentlichkeit vor.
Seitdem haben sich schon zahlreiche Spitzensportler über Spots und Plakate für diese Kampagne zum Rechtsextremismus positioniert. Zu den Unterstützern zählen bisher u.a. die Fussballerinnen Nadine Angerer, Fatmire Bajramaj und Inka Grings, die Hochspringerin Ariane Friedrich und der Wasserspringer Patrick Hausding. Seit drei Wochen gehört nun auch eine Schachspielerin dazu: Großmeisterin und Nationalspielerin Melanie Ohme gehört jetzt zu den Werbeträgern der Aktion.
Das erste Plakat mit dem Konterfei von Melanie Ohme bekam der Friedberger Lokalpolitiker Mehmet Turan (Die Grünen).
Mehmet Turan:
"Rassismus, Antisemitismus und die damit verbundenen Vorurteile haben in einer freien Demokratie wie der unseren Gesellschaft absolut keinen Platz. Nicht bei uns und auch sonst nirgends auf diesem Planeten! Deshalb sollte es eines der höchsten Ziele unserer Gesellschaft sein, diesem menschenverachtenden Gedankengut durch solche Projekte entgegen zu wirken. Ich begrüsse diese Aktion mit Melanie Ohme ausserordentlich und hoffe auf weitere Projekte."
Melanie Ohme auf Facebook:
"Mit einem eigenen Plakat nehme ich an einer Anti-Rassismus-Aktion des Bundesinnenministeriums teil. Sofort als ich von dieser Aktion gehört habe, war ich von der Idee daran teilnehmen zu dürfen begeistert. Gerade als Sportler sollte man mit gutem Beispiel voran gehen und sich aktiv gegen Rassismus und Rechtsextremismus einsetzen. Als Psychologiestudentin weiß ich, wie tief Vorurteile in den Menschen verankert sind und wie diese sich auf ihr Verhalten auswirken können. Es liegt an uns, diese Vorurteile zu beseitigen und für ein besseres Miteinander zu kämpfen. Zum Glück habe ich selbst in meiner Anwesenheit noch nie diskriminierenden Verhaltensweisen im Schachsport beobachten können. Im Gegenteil: Bei internationalen Turnieren herrscht meist ein sehr angenehmes Klima und es werden auch sehr viele multikulturelle Freundschaften geschlossen. So sollte es überall sein. Setzt mit der Teilung dieses Plakates hier auf Facebook ein Zeichen das auch ihr - gemeinsam mit mir - diese Aktion unterstützt."
Martin Herwig-Päutz (er machte das Foto für das Plakat), 1. Vorsitzender der Schachfreunde von 1891 Friedberg, 1. Frauenbundesliga:
"Wir als Schachfreunde von 1891 Friedberg, einem Verein in dem aktuell mindestens ein Dutzend Nationalitäten friedlich nebeneinander Schach spielen, sind ausserordentlich erfreut über das Zustandekommen dieser tollen Aktion. Noch nie ist es bei den Schachfreunden Friedberg zu rassistischen Störungen des Vereinsfriedens gekommen. Dies werden wir auch dann nicht zulassen, wenn noch ein weiteres Dutzend Nationalitäten bei uns eingetreten sind. Die Plakate befinden sich derzeit im Druck und sofort nach Auslieferungen werde ich sie persönlich an allen Schulen, sowie ausgewählten anderen Punkte der Kreisstadt Friedberg verteilen. Ich bin sehr stolz auf Melanie und ihre Entscheidung an dieser Aktion teilzunehmen."
Homepage der Kampagne
Homepage Melanie Ohme
Schachfreunde Friedberg
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 283